App oder Web-App?
Sie sind Trendwort und auf jedem Smartphone: die Apps.
„Wir brauchen eine App!“ ist derzeit oft zu hören. Wer etwas auf sich hält, möchte eine anbieten – manchmal in Unkenntnis der spezifischen Möglichkeiten und Grenzen dieses Mediums. Damit die gute Absicht nicht verpufft oder wegen enttäuschender Umsetzung sogar ein Image-Schaden entsteht, gilt es einige Dinge zu berücksichtigen.
Was ist eine App?
Was sich zu einem neuen, eigenständigen Modebegriff entwickelt hat, war zunächst nur eine Abkürzung: App für Applikation. Eine App ist also eigentlich – wenig glamourös und trendy – ein „Programm“.
Wenn wir App sagen, meinen wir allerdings ein Programm, das speziell für Smartphone und Tablet Computer (wie das iPad) entwickelt wurde und in der Regel auf Desktop-Computern nicht genutzt werden kann. Ein erster Wermutstropfen, der bei der gegenwärtigen App-Begeisterung oft nicht bedacht wird, aber leider nicht der einzige.
Da Smartphones und Tablets unterschiedliche Bildschirmgrößen haben, müssen bei grafisch anspruchsvollen Inhalten sogar zwei Versionen der App programmiert werden. Und dann gibt es noch mehrere Betriebssysteme – die ebenfalls jeweils eine eigene App benötigen. Schnell braucht man also vier oder mehr Apps, wo man nur eine wollte. Das klingt nicht nur aufwändig und unübersichtlich, das ist es auch – mit entsprechenden Kosten.
Apps sind auf Desktop-Computern nicht nutzbar, es gibt mehrfachen Entwicklungsaufwand und lange Ladezeiten bei komplexen Inhalten, die Bereitstellung in den Appstores muss organisiert werden, bei jeder kleinen Änderung müssen die User Updates laden... betrachtet man die Nachteile, so erscheint eine App vielleicht als gar nicht mehr so clever und komfortabel wie gedacht.
Gibt es eine Alternative zur App?
Bei allem Buzz und Hype rund um die Apps wurde wenig beachtet, dass in den letzten Jahren die Web-Technologien enorm weiterentwickelt wurden.
Ein Durchbruch ist die stabile und schlanke Einbindung von Webfonts, welche die typografischen Möglichkeiten vervielfacht haben. HTML5 ermöglicht Animationen, Videos und dynamische Interaktionen ohne das instabile und veraltete Flash. Javascript ermöglicht Touch-Gesten wie das Wischen zur Navigation. Flexible Seitenraster können eine Website an verschiedene Ausgabegrößen anpassen.
In Summe ermöglichen die neuen Techniken ein Nutzer-Erlebnis, das in vielen Fällen mit einer „echten“ App gleichzieht. Mit diesen Möglichkeiten lassen sich sogenannte „Webapps“ realisieren.
Welche Vorteile hat eine Webapp?
Webapps sind im Prinzip spezielle Webseiten, die sich verhalten und so aussehen, wie man es von einer App gewohnt ist. Sie haben sogar Vorteile gegenüber einer nativ programmierten, klassischen App.
So können beispielsweise die Inhalte einfach und komfortabel über ein Content-Management System verwaltet werden. Änderungen sind sofort in der App verfügbar, ohne dass diese über den Apple App Store oder Google Play aktualisiert werden müsste.
Und: eine Webapp lässt sich oft zu einem Bruchteil der Entwicklungskosten realisieren, die für eine native App anfallen würden.
Aus einer Webapp kann man sogar eine „echte“ App machen – hierfür wird aus der Webapp eine Art Päckchen geschnürt, das in den App Stores veröffentlicht werden kann.
Welche Nachteile hat eine Webapp?
„Da muss es doch einen Haken geben!“ – Es finden sich tatsächlich einige abweichende Eigenschaften, die aber vielleicht in Ihrem Projekt nicht entscheidend sind.
Da eine Webapp im Prinzip eine Website ist, muss eine Verbindung zum Internet bestehen, um die Webapp nutzen zu können. Um diesen Nachteil zu kompensieren, kann mit einem Zwischenspeichern bereits besuchter Seiten gearbeitet werden. Dieses sogenannte Local Storage erläutern wir Ihnen gern in einem Beratungsgespräch.
Eine weitere Einschränkung gegenüber der nativen App besteht darin, dass kein Zugriff auf die Gerätehardware (Kamera, Beschleunigungssensoren, GPS) erfolgen kann. In vielen Projekten werden diese Funktionen aber gar nicht benötigt.
Wie kommt man zu einer Webapp?
Am Anfang steht die Frage, welche Inhalte und Funktionen es zu berücksichtigen sind. In dieser Konzeptionsphase entscheidet sich, welcher Umsetzungsweg der Richtige ist. Vielleicht sind Ihre Anforderungen nur mit einer nativ programmierten App zu lösen, vielleicht ist eine Microsite mit responsiver Darstellung auf Mobilgeräten der richtige Weg – oder eben doch eine Webapp. Wir beraten Sie kompetent, verständlich und ergebnisoffen und unterstützen Sie auch bei der praktischen Umsetzung.
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